Besonders in diesen Karnevalstagen erleben wir, dass sich die Lebensfreude auch im Tanz Luft macht. Und sollte dann nicht auch die Freude an Gott im Tanzen seinen Ausdruck finden? Im Alten Testament finden wir dafür eine Fülle von Beispielen: David tanzt vor der Bundeslade aus Freude darüber, dass nun dieses Zeichen der Gegenwart Gottes seinen Platz in der Davidsstadt findet. In den Psalmen gibt es eine Fülle von Aufforderungen, zu Ehren Gottes zu tanzen. „Lobt ihn mit Pauken und Tanz. (Ps. 150,4)“ Und Jesus erzählt von der Heimkehr des verlorenen Sohnes, die mit Musik und Tanz gefeiert wurde. Wen wundert es, dass bis ins Mittelalter der liturgische Tanz seinen festen Platz in der Liturgie der Kirche gehabt hat. Von der großen heiligen Theresia wird erzählt, dass sie, wenn sie sich unbeobachtet glaubte, vor dem Tabernakel getanzt habe, und von ihr soll der Ausspruch stammen, den ich allerdings nur aus dem Gedächtnis zitieren kann: „Leute, lernt tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel nichts mit euch anzufangen.“ Inzwischen gibt es einige gelungene Versuche, den liturgischen Tanz wieder zu beleben. In der Gemeinde, in der ich Pfarrer war, hatten wir den Brauch, in der Dankandacht einen ruhigen Tanz von Kommunionkindern rund um das Allerheiligste in der Monstranz aufzuführen. Immer wieder ein ergreifender Teil der Liturgie. Und lassen wir uns auch einladen, wenn auf den Bühnen unserer Städte Ballettaufführungen mit biblischen Themen angeboten werden. So wünsche ich Ihnen, dass auch Sie immer wieder Grund haben, mit dem Psalmisten zu bekennen: „Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt. (Ps. 30,12)“. (H.P.)