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Die beiden Essener Kirchenchöre St. Antonius Abbas
und St. Franziskus fusionieren

Sprichwörtlich vereint auf einem Boot waren die Mitglieder, Förderer und Angehörige des neuen Essener Kirchenchors St. Antonius Abbas St. Franziskus schon Ende August, als sie sieben Stunden lang auf der Santa Monica den Rhein-Herne-Kanal erkundeten und nebenbei in einer phantasievoll-fröhlichen Modenschau die neue Chorkleidung festlegten (grüner Schal für die Damen und graue Fliege für die Herren). Vorbei an grünen Ufern, Industriekulisse und Cranger Kirmes ging es durch mehrere Schleusen bis zum Ziel.
Auf der Santa Monica wurde die neue Chorkleidung stilvoll vorgeführt und von allen gutgeheißen. Foto: bkSeit zwei Jahren singen die Kirchenchöre von St. Antonius Abbas (1899 gegründet) und St. Franziskus (seit 70 Jahren aktiv) aus den Borbecker Nachbargemeinden Schönebeck und Bedingrade gemeinsam zum Lob Gottes. Zwei Jahre, die gezeigt haben: Es geht! Die Verlobten stehen zueinander, bringen zwei gewachsene Traditionslinien in die Ehe ein und wachsen künftig aneinander. Ganz folgerichtig stand dann am 14. November die Trauung an: Die beiden Chöre lösten sich offiziell auf und gründeten anschließend den neuen Kirchenchor St. Antonius Abbas St. Franziskus. Den Vorsitz teilen
sich Paul Schug, Klaus Müller und Beate Kostka.

Festkonzert im Zeichen des Sonnengesangs Der formale Akt war stilvoll eingebettet in die Feierlichkeiten zum 70-
jährigen Jubiläum des Franziskus-Chores. Am 30. September lud die Gemeinde zum gut besuchten Festkonzert, das ganz im Zeichen des Sonnengesangs des heiligen Franziskus von Assisi stand. Einer anrührenden Dichtung, die vor knapp 800 Jahren entstand, um die Schönheit der Schöpfung zu preisen und Gott dafür zu danken. Pfarrer Wolfgang
Haberla rezitierte die einzelnen Strophen mit kraftvoller Stimme, im Wechsel mit den darauf antwortenden Chor- und Instrumentalwerken. Strahlender Höhepunkt war die 1950 entstandene und selten aufgeführte Messe zu Ehren des Hl. Franziskus von Johann Baptist Hilber (1891-1973). Sie verzauberte das Publikum ebenso wie die beiden Rutter-Chorsätze „For the Beauty of the Earth“ und „Schön ist die Welt“. Sie gehörten zu den meistumjubelten Gesangsstücken
des Konzerts, die dann auch in der Zugabe erneut erklangen.

Am 14. November schloss sich dann der Festakt zum Chorjubiläum im Gemeindehaus an. Die Festredner erinnerten die Gäste und Chormitglieder an wichtige Stationen der Singgemeinschaft, deren Gründung mitten im Krieg als Zeichen der
Hoffnung in schwieriger Zeit wahrgenommen wurde. Chorleben entwickelt sich reich und vielfältig.

Reich und vielfältig entwickelte sich das Chorleben dann nach dem Krieg. Vor allem junge Sänger fanden sich in den Reihen ein und blieben ihm teilweise bis heute treu. Ein Zeichen hoher Kontinuität und Zusammenhalts durch alle Wechsellagen eines Chorlebens hindurch ist auch der persönliche Einsatz des Chorgründers und langjährigen Leiters, Clemens Heckeley, der dem Chor bis heute engstens verbunden ist. Dessen Engagement zu Ehren der musica sacra wurde auch in der Gründungsversammlung mit besonderen Dankesworten gewürdigt. Für die Zukunft gut gerüstet: Meist finden sich 70 Sängerinnen und Sänger zu den Chorproben ein. Alle liturgischen Gesangstermine sind mit guter Chorstärke besetzt. Auch miteinander gefeiert wurde in diesen beiden Jahren; und jede Chorprobe beginnt eine halbe Stunde früher mit einer gut besuchten Unterhaltungsrunde. Wer sich anschließen möchte, der Chor heißt Neumitglieder herzlich willkommen.     Beate Kostka

Bildunterschrift: Auf der Santa Monica wurde die neue Chorkleidung stilvoll vorgeführt und von allen gutgeheißen. Foto: bk